Prof. Dr. Ileana Hanganu-Opatz
Entwicklungsneurophysiologie
Wie das Gehirn Informationen verarbeitet und welche chemischen und mathematischen
Prozesse dafür verantwortlich sind, hat mich bereits während meiner Schulzeit fasziniert.
Meine Mathematik- und Informatik-fokussierte schulische Ausbildung sowie mein Studium
der Biochemie und Biologie an der Universität Bukarest (Rumänien) bildeten die Grundlage,
um diese Fragen heute anzugehen. So habe ich schon während meiner Promotion an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angefangen, die Prinzipien der neuronalen
Informationsverarbeitung während der Entwicklungsphase des Gehirns zu untersuchen.
Denn diese werden noch heute viel weniger verstanden als die eines erwachsenen Gehirns.
Als Postdoktorandin am INSERM Marseille und an der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz fokussierte ich mich auf die sensorische Reifung und die Rolle der zugrunde
liegenden elektrischen Aktivität der Nervenzellen. Dies ist auch das Thema meiner
Habilitationsschrift. Seit 2009 forsche ich mithilfe interdisziplinärer Ansätze zur neuronalen
Dynamik während der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten unter physiologischen und
pathophysiologischen Bedingungen. Zunächst als Leiterin einer von der DFG (Emmy Noether-Programm) und vom BMBF geförderten Arbeitsgruppe und seit 2020 als Direktorin des
neugegründeten Instituts für Entwicklungsneurophysiologie.
Neben der Forschung ist mir die Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses besonders
wichtig. Als Gründungsmitglied des FENS Kavli Network of Excellence, Sprecherin des
Hamburg Center of Neuroscience und Mitglied des Europäischen Committee of Higher
Education and Training bin ich überzeugt, dass die aktuelle und zukünftige
Neurowissenschaft nur so stark sein kann, wie die Qualität und Begeisterung der jetzigen
und kommenden Generation von Wissenschaftlern ist.
Institut für Entwicklungsneurophysiologie
Falkenried 94
